Im gut besuchen Ratssaal des Rathauses Wolfenbüttel referierten Heike Wiegel und der Diplom-Ingenieur Udo Dettmann zum Thema aktuelles zur Schachtanlage Asse II. Dabei wurde kurz auf die Einlagerung der Atommüllfässer und den Problemen von der Schachtanlage Asse II „Bewegungen im Berg und den Laugenzuflüssen“ eingegangen. Aufgezeigt wurde, warum nur mit der Rückholung des Atommülls aus dem Schacht Asse II die Langzeitsicherheit gegeben ist. Mit dem Hinweis, dass dies das Ergebnis des Optionenvergleichs vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist.
Wiegel ging auf die unbefriedigende andauernde Diskussion zwischen dem BfS und den Wissenschaftlern, die die Asse II Begleitgruppe beraten, zum Thema Drainage ein. Ziel hierbei ist es die Lauge / Flüssigkeit möglichst fern von den Atommüllkammer zu halten. Doch trotz mehreren Vorschlägen, geht es seit drei Jahren in der Umsetzung nicht weiter. Erst jetzt hat das BfS eine Risikoanalyse in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob die Strecke vor den Einlagerungskammern offen bleiben können. Auch müssten für die Bergetechnik längst konkrete Aufträge vergeben werden, doch dazu fehlt eine entsprechende Planung.
Dettmann zeigte beim Thema Schacht Asse 5 deutlich die Unterschiede auf, wenn eine Behörde wie das BfS oder die Industrie einen Schacht baut. Auch bei diesem Thema entsteht der Eindruck, dass Papiere viel zu lange in der Hausspitze des BfS liegen bleiben und die Auftragserteilung zum Schachtabteufen hätte längst gegeben werden können. Der Schachtbau ist Bergbau und kein Neuland. Vor über 100 Jahren wurde Asse 2 in weniger als 3 Jahren erbaut.
Dettmann und Wiegel resümieren: „Die Zeit läuft, Asse II kann immer noch absaufen, doch das scheint die zuständige Ministerien und Behörden wohl nicht vorrangig zu interessieren. Werden die Ministerien und Behörden ihren Auftrag zur unverzüglichen Rückholung gerecht?“
Über das Ergebnis von dem Betreiberwechsel vom Helmholzzentrum zum BfS und dem sogenannten Beschleunigungsgesetz „Lex Asse“ sind die Zuhörer sichtlich erschüttert. Zuhörermeinung: „Es geht ja gar nicht weiter“.
Zusammenfassend ist festzuhalten, der Zwischenlager-Vergleich hätte schon vor 2 Jahren erfolgen können. Die Begleitgruppe hier als Abnickgremium verwenden zu wollen, kann nicht der richtige Weg sein. Erst muss fachlich, sachlich alles Untersucht und auf den Tisch gebracht werden, bevor Entscheidungen oder Vorfestlegungen erfolgen. „Aus dem Zeitalter der Standortbestimmung sollten wir heraus sein“, so Wiegel.
Beim neuen Schacht Asse 5 will das BfS 18 Jahre anstatt 7 Jahre beanspruchen.
Eine Konzeptplanung zur Rückholung der atomaren Abfälle ist erst vor kurzen, 6 Jahren nach Betreiberübernahme vom BfS, in Auftrag gegeben worden. Noch nicht einmal die Behälter wurden festgelegt.
Bis zur detaillierten Ausführungsplanung der Rückholung zeigt das BfS einen unheimlichen langen Weg auf.
Bei der Bergetechnik müssten die Planungen und Erprobungen zur Fernhantierung längst in Auftrag gegeben sein, doch es geht über eine Marktanalyse zurzeit nicht hinaus und das Thema Drainage ist mittlerweile auch über 3 Jahren alt.
Wird bei Asse II auf das Absaufen gewartet?
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