Im gut gefüllten Dorfgemeinschaftshaus in Remlingen wurden Gäste aus Japan Frau Maco Oshidori und Herr Ken Oshidori aus Tokio vom Verein aufpASSEn durch Heike Wiegel begrüßt.Frau Maco Oshidori berichtete über Fukushima, sie ging auf die eingereichten Klagen der unterschiedlichsten Akteure, wie z.B. die betroffenen Landwirte, Arbeitnehmer, Anwohner und auch die Aktionäre gegen die Atomkraftbetreiberfirma Tepco ein.
Weiter erläuterte Fr. Oshidori wie in Japan die Dekontaminierung im Land verläuft. So wird u.a. kontaminiertes Erdreich und Laub in Plastiksäcken auf vielen großen Feldern und Flächen gelagert und immer wieder mit Folie abgedeckt, da die Plastiksäcke nach wenigen Jahren altern und Löcher bekommen. Ein Lösungsvorschlag der Regierung wäre die Verteilung des kontaminierten Materials im ganzen Land. Die Zuhörer im Dorfgemeinschaftshaus waren empört über dieses unverantwortliche Verhalten.
Nach den Bericht über Fukushima folgte der Vortrag von Heike Wiegel zur Verfüllung vor den Atommüllkammern im Schacht Asse II. Wiegel erläuterte die Befürchtungen der Wissenschaftler, das sich in den Atommüllkammern durch die Verfüllung Salzwasser aufstaut und der Atommüll in Lösung geht. Dadurch würde die Rückholung erschwert.
Auch ging Wiegel auf die Mini-Schotterung des Bundesamtes für Strahlenschutz (Betreiber von Asse II –BfS) von ca. 44m x 0,6m x 0,30 – 0,60m Tiefe gegenüber der von den Wissenschaftlern geforderten Schotterung von ca. 200m x 7,0m x 1m Tiefe ein. DieBfS Mini-Schotterung ist eine völlig andere Variante, als sie von den Wissenschaftlern der Begleitgruppe vorgeschlagen wurde.
Weiter berichtete Wiegel aus der Sitzung des Bundesumweltausschusses im Januar diesen Jahres, in der sie für die Asse 2 Begleitgruppe sprach. Die Asse 2 Begleitgruppe kritisiert, dass die Stellungnahmen und die Vorschläge ihrer Wissenschaftler im Genehmigungsverfahren nicht dokumentiert und nicht nachvollziehbar bewertet werden. Behörden können diejenigen Lösungsvorschläge, die von den Antragsunterlagen abweichen, einfach beiseite lassen.Es fehlt die Nachvollziehbarkeit von Genehmigungen. So wird Glaubwürdigkeit weder vom Betreiber noch von der Genehmigungsbehörde hergestellt.
Hier sind neue Verbindlichkeiten erforderlich: Die Stellungnahmen der Asse 2 Begleitgruppe und der Wissenschaftler müssen in Genehmigungsverfahren aufgenommen und schriftlich bewertet werden. Im Genehmigungsverfahren müssen die Auswirkungen aller Maßnahmen des Notfallkonzeptes, mit der Rückholung in der Gesamtplanung abgewogen und dokumentiert werden.
In der Sitzung des Bundesumweltausschuss wurde deutlich, dass das BfS und das Bundesumweltministerium (BMUB) die Asse 2 Begleitgruppe zur Umstrukturierung drängen. Es wird Druck vom BMUB ausgeübt, denn die Wissenschaftler (AGO) der Asse 2 Begleitgruppe erhalten zurzeit nur noch einen Vertrag bis Ende Juni 2017. Und obwohl eine Umstrukturierung nichts mit den inhaltlichen Themen von Asse II zu tun hat, werden vom BMUB diese unterschiedlichen Themen der Vertragsverlängerung mit einer evtl. Umstrukturierung in Verbindung gebracht. Ohne die Wissenschaftler (AGO) die die Asse 2 Begleitgruppe beraten, ist die Begleitgruppe nicht arbeitsfähig.
Auch spricht H. König vom BfS von einem Streit in der Asse 2 Begleitgruppe der seit 2013 existieren soll. Es gibt aus Sicht von Heike Wiegel keinen Streit mit dem Betreiber und den Ministerien. Aber es entsteht der Eindruck, dass fachliche, wissenschaftliche Auseinandersetzungen und Bewertungen mit einem Streit von den Behörden (BfS) und Ministerien verwechselt werden oder gar absichtlich Unruhe gestiftet wird.
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