Der Asse II-Koordinationskreis unabhängiger Bürgerinitiativen stellt fest:
Keine Standard-Konditionierung von Atommüll aus Asse II
Eine informative Veranstaltung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in der Infostelle Asse zu den Grundsatzfragen der Konditionierung von Atommüll am Mittwoch, den 29. August, hat den Teilnehmern aus dem Asse II-Koordinationskreis deutlich gemacht:
Es wird keine einheitliche, standardisierte Konditionierung für den Atommüll, der aus Asse II geborgen werden soll, geben können. Entsprechend der Vielfältigkeit des von 1967 bis 1978 in die Schachtanlage eingelagerten Atommülls und Giftmülls wird vielmehr eine Reihe verschiedener Konditionierungsverfahren und Konditionierungsschritte zu bewerkstelligen sein. In allen Phasen dieser unterschiedlichen Konditionierungsverfahren wird in erheblichem Umfang das Wissen von Spezialisten erforderlich sein.
Bei der Veranstaltung wurde ferner deutlich, dass dieses Wissen an unterschiedlichen Standorten in Deutschland bereits vorhanden ist und dort nutzbar wäre. Der Aufbau einer neuen Konditionierungsanlage an der Asse würde hingegen einen völligen Neubeginn darstellen. Dieser Neubeginn wäre mit einem neuen Genehmigungsverfahren, dem Aufbau und der Bindung von Personal – das nicht leicht in die Region zu bekommen sein wird – und möglichen Zeitverzögerungen durch Rechtsverfahren verbunden. Eine Nutzung von bereits vorhandenen Anlagen und von vorhandenem Wissen könnte auch ein Schritt zur Vermeidung von Verzögerungen bzw. zur Beschleunigung der Rückholung sein.
Sicherlich muss untersucht, betrachtet und abgewogen werden, an welchem Ort welcher Müll aus Asse II am besten zu konditionieren wäre, welcher Transportaufwand, welche Risiken und welche Belastung für die Bevölkerung damit verbunden wären – und wie das im Verhältnis steht zu den Risiken und Belastungen durch einer Konditionierung an der Asse oder an einem möglichen Zwischenlagerstandort.
Für die Belastungen im Normalbetrieb und die Risiken bei Störfällen hat der Abstand von Konditionierungsanlagen und Zwischenlager zur Wohnbebauung eine erhebliche Bedeutung für die anwohnende Bevölkerung. Dies sollte nicht mit einer dogmatischen Ablehnung von Atomtransporten vom Tisch gewischt werden. Für den Asse II-Koordinationskreis gilt: „Kein Atommüll an Wohngebiete.“
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